Geschichte
78 Jahre lang wurde im Zwenkauer Tagebau Kohle gefördert und jetzt gleiten an gleicher Stelle Segler durch die Fluten.
Die Geschichte des Zwenkauer Sees beginnt eigentlich schon im späten 17. Jahrhundert. Damals wurde im Leipziger Südraum die erste Braunkohle gefunden. Rund 150 Jahre später, nämlich 1921, wurde dann der Tagebau Böhlen "aufgeschlossen" und mit dem Abbau der Braunkohle begonnen - die eigentliche Geburtsstunde für den späteren See.
Jahr um Jahr rückten die Bergmänner mit ihrem schweren Gerät näher an Zwenkau heran. 1965 wurde der Tagebau Böhlen dann offiziell zum Tagebau Zwenkau und so sollte es auch für weitere 30 Jahre bleiben.
Im Lauf des 78 jährigen Bestehens nahmen die Tagebaue Böhlen, Zwenkau und Cospuden rund 31 km² Fläche in Anspruch, wurden drei Gewässer verlagert, vier Waldgebiete ganz oder teilweise abgeholzt und die Bewohner von fünf Ortschaften verloren ihre Heimat.
Dank des Einsatzes der Zwenkauer Bürger Anfang der 90er Jahre, konnten die Weichen für die Zukunft Zwenkaus als Stadt am See gestellt werden, denn sie erreichten es, dass der Tagebaubetrieb im Jahr 1999 auslaufen sollte. Nach 580 Mio. Tonnen gerförderter Braunkohle verließ 1999 der letzte Kohlezug den Tagebau Zwenkau und es konnte mit der Sanierung begonnen werden.
Seit 2007 wurde der ehemalige Tagebau geflutet und erreichte im Jahr 2015 seine vorläufigen Endwasserstand (Zwangswasserstand). Erst nach Fertigstellung des Harth-Kanals wird der Zwenkauer See dann seinen mittleren Endwasserstand erreichen.